Wortklau-b-ereien
Jojo's Blog - aufgezeichnete unorthodoxe Gedanken zu Leben, Glauben und Kirche | |
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"Herr, du bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände."
Jes 64,3-8
Schamotte-Ton wird hergestellt, indem man Scherben von kaputten Gefässen ganz fein zerreibt und normalem Ton zumischt. Für mich ein wunderbares Bild, dass Gott auch mit unseren Scherben wieder neues gestalten kann und will.
Schamotte-Ton wird hergestellt, indem man Scherben von kaputten Gefässen ganz fein zerreibt und normalem Ton zumischt. Für mich ein wunderbares Bild, dass Gott auch mit unseren Scherben wieder neues gestalten kann und will.
Eine Vision des gemeinsamen Priestertums: Bei der Osterfeier im Altersheim sprachen Alte und Behinderte unaufgefordert die Wandlungsworte mit. Die vorstehende Person wird so einfach zum Brot- und Kelchhalter.
Jetzt kommt wieder mal die Diskussion auf um das gemeinsame Abendmahl von Reformierten und Katholiken. Ich habe kein Problem damit, dennoch sollte man einfach nach meiner Meinung eigenverantwortlich vorwärts gehen und nicht zuerst alles an die grosse Glocke hängen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, weiter zu kommen:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, weiter zu kommen:
1) Wechselseitiger Besuch bei Abendmahl und Eucharistie. Ich lasse mir die Deutungshoheit nicht nehmen.
2) "Bittet, so wird euch gegeben. Wer um Brot bittet, dem werden keine Schlangen gegeben!" Geht zur Kommunion, Reformierte wie Katholiken, haltet bittend die Hand hin. Entweder haben die Bischöfe und Priester nicht den Mut, die Kommunion zu verweigern, weil sie vom Volk als hartherzig erkannt würden oder sich selber endlich als das erkennen. (Wenn niemand kommt, können sie das auch nicht erkennen: darum geht, auch wenn ihr den Schmerz des Abgelehntwerdens aushalten müsst.)
3) Nehmen wir den frühchristlichen Brauch auf, der noch in der orthodoxen Kirche weiterlebt: das gesegnete Brot in Anlehnung an die Speisung der Menge. Wer nicht kommunizieren kann, kann sich das gesegnete Brot holen.
4) Hungern nach dem gemeinsamen Abendmahl: Geht auf den Kommuniongang, aber erklärt vor dem Priester oder Bischof, dass Ihr hungert nach und für das gemeinsame Abendmahl. (In vielen Pfarreien wird die Gefolgschaft an der Zahl der konsumierten Hostien gemessen.) Gleichzeitig habt ihr Euer Sehnen zur Sprache gebracht (und wenn es wahr ist, wird es erst wieder in den Himmel zurückkehren, wenn es seine Wirkung errreicht hat.
5) Ich selber kann meine Hostie mit meinem nichtkatholischen Mitgeschwister teilen. Denn halb kann man nicht kommunizieren!
Soweit ich mich erinnern kann, hat frère Roger, der Prior von Taizé, die Segensgebete sehr oft folgendermassen begonnen: "Du segnest uns, Jesus Christus....". Das hat mich immer wieder angesprochen.
Hierzulande fällt mir immer wieder auf, dass es, auch meist noch mit einer redaktionellen Einleitung, folgendermassen beginnt: "Und nun bitten wir noch um Gottes Segen." Und dann folgt ein mehr oder weniger kunstvoller, oft langatmiger Segensspruch, den dann der Priester oder die vorstehende Person spricht.
Meines Erachtens, so feierlich es klingen mag, ein heidnisches Muster: Der Medizinmann, der die Verbindung zu Gott für die Gemeinde herstellt, vermittelt nun Gottes Wohlwollen.
Meines Erachtens, so feierlich es klingen mag, ein heidnisches Muster: Der Medizinmann, der die Verbindung zu Gott für die Gemeinde herstellt, vermittelt nun Gottes Wohlwollen.
Müsste man die meisten Segensgebete nicht umformulieren in eine Art "seherisches Gebet". z.B. Du, Gott, bist vor uns, um uns den guten Weg zu bahnen, du bist hinter uns, um uns den Rücken freizuhalten...
Wie kann man das dreidimensionale Kreuz am besten darstellen? Beim Mittagsgebet in PeterundPaul fiel mir die leere Ecke der Kapelle auf: diese drei Linien, die gleichmässig auseinander bzw. aufeinanderzu laufen: Ganz Mensch werden heisst: alle drei Dimensionen möglichst voll zu leben versuchen: Geschöpf, Mitmensch, Geistwesen.
Der griechische Dualismus kommt immer wieder in unser Denken. So auch in der Neujahrspredigt des Papstes. Der Geist gefangen im Fleisch. Der Mann als Vertreter des Geistes und die Frau als Vertreterin des Fleisches.
Jedes Mensch ist männlich und weiblich. Bei Weinreb fand ich die Etymologie: Jedes Mensch hat zwei Aufgaben: mahn-end an das, was nicht hier und sichtbar ist und weibeln für das Notwendige im Alltag. Es besteht immer wieder die Versuchung, diese zwei Aufgaben aufzuteilen: Du das - ich das, Mann das - Frau das. Und so spielt sich immer wieder eine leidige Aufgabenteilung ein. Aber wir alle sind beides und haben auch beides zu sein.
etymologisch kommt das Wort "Klerus" aus dem Griechischen und bedeutet "Scherbe". Ganz frech kann man also "Klerus" übersetzen mit "Scherbenhaufen".
Nach der Lektüre von "Sodom":
Ich habe einen neuen Begriff gelernt "Gaydar = Gay Radar". Während mir nahestehende Personen immer wieder schnell behaupten können (und sie haben Recht), "der oder der ist schwul, oder die oder die ist lesbisch", kommt mir nicht einmal eine solche Fragestellung in den Sinn. Geschweige denn, dass ich dies beurteilen könnte (ausser ganz offensichtlichen Übertreibungen).
Ich habe einen neuen Begriff gelernt "Gaydar = Gay Radar". Während mir nahestehende Personen immer wieder schnell behaupten können (und sie haben Recht), "der oder der ist schwul, oder die oder die ist lesbisch", kommt mir nicht einmal eine solche Fragestellung in den Sinn. Geschweige denn, dass ich dies beurteilen könnte (ausser ganz offensichtlichen Übertreibungen).
Von mir aus darf es auch Schwule und Lesben in der Kirche und dem Vatikan geben. Ich hoffe, dass das nicht das einzige Kriterium einer Berufung ist!
Was mich im Buch entsetzt ist das Falschspiel, die Doppelmoral (ich weiss nicht, wie ichs benennen soll) und die Frauenfeindlichkeit.
Was mich im Buch entsetzt ist das Falschspiel, die Doppelmoral (ich weiss nicht, wie ichs benennen soll) und die Frauenfeindlichkeit.
Mir ist wieder mal der Ruf "Santo Subito" in den Sinn gekommen. Und ich wage die ketzerische Frage: Wieviele Wunder muss man posthum vollbringen, damit die eigenen Unterlassungen und Fehler gelöscht sind?
Ein verrücktes Zeichen: Wenn Mutter Erde den Bach runter geht... Für mich das Missing link zwischen der Forderung nach Stimmrecht und Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche und dem Klimanotstand.
Wir kämen viel weiter, wenn diejenigen, die Vorrrechte (Privilegien) haben, freiwillig darauf verzichten, siehe biblischer Philipperhymnus.
Eine bescheidenere Form davon könnte ein Delegieren sein: ein Priester beauftragt für eine Eucharistie z.B. eine Frau, der Eucharistie vorzustehen, oder das Evangelium zu lesen, oder auch in seiner Anwesenheit zu predigen. Was ja im Kleinen (bei den Kleinen) schon geschieht. Schritt für Schritt...