Ich weiss nicht weshalb, aber es scheint immer wieder im Menschen hochzukommen, dass man opfern müsse und könne, um den Himmel zu besänftigen. Das ist meines Erachtens eine tödliche Krankheit.
Die Geschichte der Menschen mit Gott in der Bibel versucht auch, mit diesem Wahn umzugehen. So wird erklärt, dass Gott Abraham mit diesem Wahn prüfen wollte, ob er tatsächlich seinen Sohn opfern würde. Spätestens seit dieser Geschichte ist klar, dass Gott keine Menschenopfer braucht. Und dennoch verrät unsere Sprache, dass wir immer wieder Menschen opfern: Opfer der Wirtschaft, Opfer des Strassenverkehrs...
Mit der Katastrophe des Karfreitags wird ein für alle Mal klar, Jesus und sein Gott haben sich klar auf die Seite der Geopferten gestellt. Wer jetzt noch glaubt, opfern zu müssen, entwertet die Hingabe Jesu zu einem Opfer unter vielen.