Wir kommen wieder zusammen, nachdem wir das letzte Mal gesegnet und ausgesandt wurden, den Segen in die Welt zu tragen, bzw. zum Segen für die Welt zu werden.
Mit dem dreifaltigen Achsenkreuzzeichen machen wir ein Reset. Wir lassen alles, was uns in dieser Zusammenkunft stören könnte hinter uns und und orten uns neu (wie ein GPS). Ich bin jetzt hier, da am Nullpunkt der drei Achsen.
Das Kyrie richtet uns aus und ist gleichzeitig unser Glaubensbekenntnis, wenn wir antworten mit:
Jesus, erbarme Dich, Christus erbarme Dich, Herr, erbarme Dich.
"Jesus Christus ist der Herr" ist das älteste Glaubensbekenntnis.
Das Psalmengebet verbindet uns mit den Menschen lange vor uns und vor Jesus und nimmt verschiedene Zustände auf, die auch uns immer wieder passieren können. Allerdings gibt es Zustände, die wir hoffentlich schon hinter uns haben (z.B. Rachegedanken usw.)
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, zusammenzutragen und zu berichten, wo wir Gottes Dienste und Spuren auf unserer Sendungsreise entdeckt haben. Dies kann mit verschiedenen Mitteln passieren (während eines Liedes, auf Blätter, evtl. durch einzelne Aussagen).
Können wir mit den himmlischen Wesen einstimmen in ein Gloria. Ein himmlisches Gleichnis: Gott wird im Himmel geehrt, wenn auf Erden Frieden unter den Menschen geschieht. Weil Gott die (alle) Menschen bedingungslos liebt.
Wir sammeln das Gesagte im Tagesgebet und konzentrieren uns auf die Lesung aus der Schrift
Ein Alleluia (Freude herrscht) und ein passendes Antwortlied ist möglich.
Im gemeinsamen Schweigen lassen wir das Gehörte auf uns wirken. Meines Erachtens ist die schönste Form des Gebets das Leerwerden und Hören in die Stille hinein, viel mehr als das "Plappern vor Gott".
Zum Abschluss des Schweigens pflege ich ein einfaches Gebet. Als Vorlage nehme ich gerne die Gebete von frère Roger, vor allem auch, weil es sie in vielen Sprachen gibt.
Während des folgenden fröhlichen Liedes geben wir einander das Osterlicht weiter und geniessen all die strahlenden Gesichter.
Mit den gemeinsamen Fürbitten sagen wir einander (Gott weiss es ja schon vorher), wo Gottes Dienste und wir als Diener für die Sache Gottes gefragt sind. Dort wo etwas fehlt, wo Not ist, wo vielleicht nicht einmal wir helfen können, wo unsere Ohnmacht spürbar ist. Als Zeichen des gemeinsamen Tragens dieser Bitten singen wir das "Herr,erbarme dich - Kyrie eleison - Gospodi pomilui". (Weil viele oft noch keine Worte finden, benutze ich oft vorformulierte Bitten, gebe dann Raum für eigene Bitten, als Zeichen unserer stillen Bitten, lade ich ein, die Osterkerzen vorne in die Sandschale zu stecken.
(Technisch sollte die Zeit, in der die Teilnehmerinnen die brennenden Kerzen in der Hand halten, so nicht zu lange sein, damit niemand auf dumme Gedanken kommt).
Ich leite gerne über zum Vater unser, indem ich einen indianischen Brauch aufnehme. Ich sage: "Wir sind nicht für uns alleine hier, sondern auch für all unsere Verwandten, was immer das heisst. So bringen wir mit den Kerzen auch die Bitten unserer Freundinnen und Kollegen, unserer Familien mit. Wir nehmen sie in das grosse Gebet Jesu hinein, das uns und alle Menschen zu Schwestern und Brüdern macht.
Im Vater unser, (dessen Aufbau ja dieser Wortfolge entspricht, auch wenn es nicht deutsch ist), erhebe ich gerne im ersten Teil die Hände wie eine Parabolantenne. In der Mitte des Gebets zeige ich gleichzeitig zum Himmel und zur Erde. Für die zweite Hälfte halte ich die leeren Hände vor mich, was mich gleichzeitig mit Menschen vieler Religionen verbindet, die so beten. Im Abschluss mache ich zur Bekräftigung die Fäuste, die ich beim Amen mit gekreuzten Händen vor meiner Brust öffne.
Beim Segensgebet schlagen wir wieder das Kreuz, um uns nochmals zu orten. Dann werden wir ausgesandt, als Diener Gottes (jene die der Sache Gottes dienen sollen) selber in der Welt des Alltags zum Segen zu werden.
Somit schliesst sich der Kreis.