Meine Schwiegermutter sprach vor kurzem, sie sei in die Messe gegangen. Dieser früher übliche, aber fast nicht mehr gebräuchliche Ausdruck hat mich zu folgenden Notizen veranlasst:
Der Ausdruck kommt vom letzten Satz der Gottesdienstfeier: Ite missa est. Man könnte meinen, geht jetzt, die Messe ist aus. Aber er meint eigentlich das Gegenteil: Geht jetzt, ihr seid gesendet. Und zwar ausgesandt mit einem Auftrag.
Der Auftrag heisst, den Menschen die Erfahrung der frohen Botschaft, des Evangeliums zu bringen, dass Gott jeden Menschen ohne Ansehen der Person und des Verdienstes liebt. Das kann in erster Linie nur mit Taten geschehen und erst in zweiter Linie mit Worten.
So kommt es zu einem Paradox: Wir gehen in die Kirche, um weggesandt zu werden.